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Radio Dispositiv

die Sendung im Programmfenster

Live zu hören auf ORANGE 94.0 in Wien, FRO in Linz, FREIRAD in Innsbruck, PROTON in Dornbirn, Radio B138 in Kirchdorf oder zu beliebigen Zeitpunkten hier auf diesem Web2.0site. Auch bekömmlich als PODCAST Feed:

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Als Orgelexperte der Diözese Ostrava/Opava ist Jiří Krátký für zahlreiche Instrumente zuständig. Darunter auch das vermutlich größte erhaltene Werk von Franz Harbich, das dieser 1846 in Dvorce, einer kleinen Gemeinde in Mährisch-Schlesien im Norden Tschechiens, errichtete. Trotz seines schlechten Zustandes und dem Totalausfall sämtlicher Holzpfeifen übt der Klang des Instruments immer noch einen eigentümlichen Reiz aus.

Im Interview erläutert Jiří Krátký, weshalb sich der enorme Aufwand einer grundlegenden Restaurierung aus seiner Sicht durchaus lohnen würde. Anhand von Harbichs Werk in Dvorce erklärt er, worauf es bei Bau, Pflege und Reparatur historischer Orgeln ankommt. Selbstverständlich wird das gute Stück zwischendurch auch zu hören sein.

Wikipedia Artikel Dvorce u Bruntálu
Die Harbich-Baustelle https://no-na.net/harbich

Seit der Open Source Gedanke in die Welt trat, ist Roland Alton sein unermüdlicher Verfechter. Unzählige Projekte hat er in diesem Bereich über die Jahre mit seinen jeweiligen Teams erdacht und umgesetzt. Nicht wenige davon existieren heute noch, wurden weiterentwickelt und unter dem Dach von fairkom.eu gebündelt.

Im Grunde ist es die gesamte Palette an Services, die auch von den großen Tech-Unternehmen geboten wird: Videokonferenzen, Chatrooms, Cloudservices, Terminplaner, Übersetzungsdienste, diverse Messenger und einiges mehr, selbst eine Meta-Suchmaschine fehlt nicht im Portefeuille. Alles für private wie auch professionelle Nutzung skalierbar geplant und nach den Geboten der Datensparsamkeit gebaut. Nur eben nicht auf Basis proprietärer Lizenzen vermarktet, sondern im Rahmen von Fair Use gratis verfügbar. Was andrerseits bezahlten Einsatz in kommerziellem Zusammenhang natürlich nicht ausschließt. In die Zukunft blickt er durchaus optimistisch, die Vorteile von Open Source werden sich seiner Überzeugung nach durchsetzen.

Website Roland Alton
Website Termino
Website fairsuch
Website fairkom

Bernhard Dechants Auseinandersetzung mit Oskar Werner, seinen Höhenflügen und Abstürzen war stets auch eine Auseinandersetzung mit sich selbst. Immer wieder nahnm er sie aufs Neue in Angriff, stellte sich ihr und trieb sie weiter. So ist sie gewisserweise auf offener Bühne gereift. Im Lauf der Jahre veränderte sich vieles, nicht zuletzt der Schauspieler selbst, und damit sein Stück. Schon vor längerem gesellte sich Stefan Sterzinger als Musiker und kongenialer Partner hinzu, den letzten Schliff brachte die Regie von Sophie Resch.

Diese jüngste Fassung wurde mit dem Nestroy-Spezialpreis 2024 ausgezeichnet und lief bereits mehr als fünfzigmal im ausverkauften Spitzer im Odeon. Nun stehen ebendort weitere Aufführungen auf dem Programm. Nach eigenem Bekunden weiterhin im Bühnenrausch, befinden sich die drei mit ihrer Produktion zudem auf einer Tournee durch historische Wirtshäuser in allen 23 Bezirken Wiens. Auf die Vorstellungen folgen Diskussionen mit Gästen aus Sucht- und Alkoholforschung, Bezirkspolitik, Betroffenen, Wirt*innen und dem Publikum. Dabei gilt die Sperrstunde als einzige Grenze.

Im Studiogespräch schildern Bernhard Dechant und Stefan Sterzinger ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit diesem außerordentlichen Theaterabend.

Website Bernhard Dechant
Website Sophie Resch
Website Stefan Sterzinger
Website Die schweigende Mehrheit

Aus Unzufriedenheit mit den Gegebenheiten des Literaturbetriebs formierte sich 2020 eine Gruppe Kunstschaffender um die Autorin Marlen Schachinger zur Initiative »Arbeit statt Almosen«. Zwei Jahre später folgte konsequenterweise die Gründung eines eigenen Verlag. Dem Aberwitz des Unterfangens durchaus angemessen, erblickte die Edition Arthof am 1. April 2022 das Licht der Welt. Eine beachtliche Anzahl gelungener Projekte später zeigt sich diese an der Schwelle zu ihrem vierten Jahr ungebrochen lebendig.

Im Studiogespräch schildert Marlen Schachinger wie es gelingen kann, Mühen, sowohl der Gipfel als auch der Ebenen, lustvoll zu bewältigen.

Website Edition Arthof
Website Arthof Der Mann, der einen Berg versetzte, da seine Frau ihr Leben lebte
Website Arthof Frauen lieben lernen
Website Arthof Landschaften in Schalen
Website Marlen Schachinger
Website Institut für Narrative Kunst NOE

Seit 40 Jahren bemüht sich die NGO Reporters sans frontières (RSF) um gefährdete Journalist*innen in aller Welt und kämpft für die Freiheit der Medien, wo und wann immer es nötig ist. Das bedeutet letztlich immer und überall, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau. Österreich stellt hier keine Ausnahme dar, im Gegenteil: Jahr um Jahr sinkt das Land im internationalen Pressefreiheitsindex. Zuletzt landete es 2024 auf dem beschämenden Platz 32, für heuer dürfte kaum etwas besseres zu erwarten sein.

Von Sonderfällen wie Christo Grozev einmal abgesehen, mögen Journalist*innen in Österreich zwar nicht direkt von Gefängnis, Folter oder Tod bedroht sein, in ihrer Existenz sind sie es allemal. Und damit in der Freiheit ihrer Arbeit, was wiederum als Demokratiegefährdung erkannt und verstanden werden muss. Man braucht nicht weit über die Landesgrenzen zu blicken um zu sehen, wohin schrittweise Einschränkung der Medienfreiheit in Einklang mit steigender Repression gegen Journalist*innen schlussendlich führt. Die fast durchwegs gleichgeschalteten Medienlandschaften Ungarns oder der Slowakei sollten mahnende Beispiele sein.

Martin Wassermair amtiert seit Jahresbeginn 2025 als Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen Österreich. Kurz vor Ablauf seiner ersten 100 Tage zieht er ein erstes Resümee, welche Missstände ihm am dringlichsten scheinen und wie ihnen abzuhelfen wäre.

Website Reporter ohne Grenzen
Website Martin Wassermair

Während seines Studiums an der Uni­ver­si­tät für ange­wandte Kunst begann Fabio Hofer als Fahrradbote zu arbeiten und lernte die harten, nicht selten unfairen Bedingungen kennen, denen insbesondere Essenslieferant*innen unterworfen sind. Um deren prekäre Lebensumstände zu verbessern begann er, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Das Studium hat er inzwischen beendet, als Fahrradbote betätigt er sich nach wie vor zwischen seinen Projekten. Den Kampf für die Rechte der Rider setzt er mit künstlerischen Mitteln fort.

Mit Riders Collective gestaltete er vergangenen Sommer im Rahmen der WienWoche ‚We wish you a safe ride‘. Performances, Workshops, Info-Veranstaltungen und zahlreiche andere Events thematisierten eine Woche lang die schwierige Situation der rund 3.000 in Wien aktiven Essenzustelller*innen.

Nun kuratierte Fabio Hofer gemeinsam mit Ana Mikadze im Wien Museum eine Ausstellung, die noch bis 25. Mai 2025 zu sehen ist. Live im Studio schildern sie die Missstände, denen die Rider ausgesetzt sind, und geben Tipps, wie man sie unterstützen kann.

Website Wien Museum Zwischen Pick-Up und Drop-Off
Instagram state of matter
Website Riders Collective
Website Riders Collective

Spionage zählt zu den Forschungsschwerpunkten des Zeithistorikers und Politologen Thomas Riegler. In seiner jüngsten Publikation begibt er sich auf die Spuren eines Netzwerks, in dem neben etlichen anderen ab 1933 auch der Brite Kim Philby agierte. Unter dem Eindruck der Kämpfe im Februar 1934 und seiner Liebesbeziehung mit der Aktivistin Alice ‚Litzi‘ Friedmann begann er für den sowjetischen Geheimdienst zu arbeiten. Später sollte er als Mitglied einer ‚Cambridge Five‘ genannten Agentengruppe den britischen Auslandsgeheimdienst MI6 unterwandern. Erst 1963 flog er inmitten des Kalten Krieges medienwirksam als Doppelagent auf.

Philby war bei weitem nicht die einzige schillernde Figur, deren Spionagetätigkeit im Wien der 1930er begann und sich über den Krieg hinweg fortsetzte. Engelbert Broda, Bruder des langjährigen österreichischen Justizministers Christian Broda, hatte als Chemiker und Physiker von Weltrang unter anderem Zugang zu militärisch relevanten Forschungsprojekten. Seine Tätigkeit für den KGB wurde erst um 2009, rund ein Vierteljahrhundert nach seinem Tod, aufgedeckt. Doch solches Glück hatten beileibe nicht alle. Arnold Deutsch etwa, der Philby rekrutiert hatte, dürfte Ende 1942 unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen sein, andere wurden entlarvt oder Opfer stalinistischer Säuberungen.

Im Studiogespräch erörtert Thomas Riegler, wie Wien zu einer Metropole der Spionagetätigkeit wurde und es bis heute blieb.

Website Thomas Riegler
Website ACPISS Thomas Riegler
Website Promedia Verlag Der Wiener Spionagezirkel

Migration ist keineswegs ein neu aufgetretenes Phänomen unserer Tage, vielmehr begleiten und prägen Wanderbewegungen seit Urzeiten die Menschheitsgeschichte. So ergaben genetische Analysen, dass es sich bei der 1991 am Hauslabjoch aufgefundenen Eismumie mitnichten um einen tiroler Ureinwohner handelte, Ötzis Familie stammte aus dem fernen Anatolien. Rund 1000 Jahre später wurde im Europa der Bronzezeit nicht nur Handel über große Distanzen getrieben, auch Arbeitsmigration existierte bereits. Zu allen Zeiten verließen Menschen aus durchaus unterschiedlichen Gründen ihren Aufenthaltsort und zogen weiter. Mal waren es große Gruppen, die sich mitunter recht plötzlich in Bewegung setzten, mal waren es kleinere, aber kontinuierlich laufende Wanderungsströme. Stillstand herrschte in Europa allenfalls vorübergehend.

Anhand sorgfältig aufgearbeiteter Beispiele demonstrieren Susanne Mauthner-Weber und Hannes Leidinger, dass Migration seit prähistorischen Zeiten stets ein bestimmender Faktor bei der Entwicklung unserer Gesellschaften und Kulturen war – woran sich letztlich nichts geändert hat.

Website Leykam Verlag Zuhause ist anderswo

Mit einem wahrhaft rauschenden Fest zu Wasser und zu Lande feierte klingt.org jüngst 25-jähriges Bestehen. In die Jahre gekommen ist die bunte Community deshalb noch lange nicht, davon zeugen zahlreiche Events verschiedenster Art, an denen ihre Mitglieder laufend beteiligt sind. Oder von ihnen selbst kuratiert und veranstaltet werden, wie allmonatlich am blöden dritten Mittwoch. Nachwuchsprobleme scheinen unbekannt, es ist ein fröhliches Neben-, Mit-, bisweilen Durcheinander von jungen und arrivierten Künstler*innen. Mit einem Wort: ein Erfolgsprojekt mit besten Aussichten auf weitere 25 Jahre bessere Farben.

Oliver Stotz und Dieter Kovacic aka dieb13, beide nicht nur als Musiker tätige Mitbegründer von kingt.org, sehen live im Studio der Tatsache ins Auge, dass die zweieinhalb Jahrzehnte alles andere als spurlos an ihnen vorübergezogen sind.

Website klingt.org
Website dieb13.klingt.org
Website oliver.klingt.org

Margarethe Schütte-Lihotzky, Bertha Pappenheim und Friedl Dicker-Brandeis – drei Frauen, die für ihre Vorstellungen kämpften, als Pionierinnen Außerordentliches schufen und dafür wenig Dank erfuhren. Susanne Höhne, Johanna Mertinz und Irene Suchy haben sich eingehend mit ihren Schicksalen befasst und Texte gestaltet, die nun im Museum für angewandte Kunst MAK als Stationentheater zur Aufführung kommen.

Als Darstellerinnen werden Johanna Mertinz, Vivenne Causemann und Jaschka Lämmert zu erleben sein. Das Ensemble REIHE Zykan + wird unter der Leitung von Michael Mautner Musik von Hildegard von Bingen bis Kurt Schwitters und Mayako Kubo zu Gehör bringen.

Gespielt wird an den drei Samstagen 8., 15. und 22. März 2025 jeweils 15:45 Uhr bis 17:45 Uhr im MAK, Stubenring 5, 1010 Wien.

Susanne Höhne, Johanna Mertinz und Michael Mautner erörtern live im Studio, wie es zu dieser Koproduktion kam und weshalb das Museum für angewandte Kunst der rechte Ort ist, sich mit diesen drei Frauen auseinanderzusetzen.

Website Beseder
Website maezenatentum.at
Website REIHE Zykan +
Website MAK Ich will mich nicht an diese Regeln halten.
Website Johanna Mertinz
Website Michael Mautner

Frieden ist mehr als Abwesenheit von Krieg, wie Rosa Luxemburg einst feststellte. Aber worin besteht, oder angesichts der gegenwärtigen Situation besser gesagt: bestünde dieses Mehr? Wie ließe es sich erreichen und gegebenenfalls dauerhaft sichern? Eine Welt ohne Konflikte ist nicht denkbar, deren gewaltfreie Beilegung hingegen schon. Voraussetzung wäre ein tiefgreifendes Umdenken und Durchbrechen eingefahrener Muster in allen Lebensbereichen, im Öffentlichen, Politischen wie auch im Privaten.

Die Philosophin Margarete Maurer und die Psychologin und Entwicklungssoziologin Brigitte Holzner erörtern im Studiogespräch, wo die Fehler im System zu finden sind und wie ihnen zu begegnen wäre.

Erratum: bei Minute 11:05 wird der Beginn von Rosa Luxemburgs Arbeit in Deutschland irrtümlich mit 1889 angegeben, richtig ist 1898.

Sexualisierte Gewalt in bewaffneten Konflikten | Teil 1 Montag 08.04.2024 – nachzuhören unter https://cba.media/658531
Sexualisierte Gewalt in bewaffneten Konflikten | Teil 2 Montag 10.06.2024 – nachzuhören unter https://cba.media/666474

Eine neue Zeitschrift in die Welt zu setzen ist an sich schon ein Wagnis. Umso mehr, wenn sie ausschließlich im Print erscheint und dabei auf spektakuläre Aufmachung und alle Sensationslust verzichtet, um stattdessen auf differenzierte Betrachtungen, tiefgehende Analysen und fundierte Meinungen zu setzen. Die Politikwissenschaftlerin Monika Mokre und der Filmexperte Kurt Hofmann haben sich dieser Herausforderung gestellt.

Im Sommer 2023 erschien die Nullnummer von Brot & Spiele unter dem programmatischen Titel ‚Scheitern und: besser scheitern‘, im Dezember selben Jahres folgte die erste Ausgabe. Unter den Autorinnen und Autoren finden sich prominente Namen wie der Kriminologe Arno Pilgram, die Chefredakteurin der deutschen Taz, Ulrike Winkelmann oder der Soziologe und Psychoanalytiker Helmut Dahmer neben vorerst noch weniger bekannten. Der intellektuelle Anspruch ist unverhohlen, ebenso die linksgerichtete politische Haltung. Doch anstelle von Meinungsmache ist Meinungsbildung angestrebt: geboten werden Diskursbeiträge zur Unterstützung eigenen Denkens.

Im Studiogespräch schildern Monika Mokre und Kurt Hofmann wie das Projekt entstand und sich seither entwickelt.

Website Brot & Spiele
Website Startnext Brot & Spiele
Website ÖAW Monika Mokre

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