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Radio Dispositiv

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Live zu hören auf ORANGE 94.0 in Wien, FRO in Linz, FREIRAD in Innsbruck, PROTON in Dornbirn, Radio B138 in Kirchdorf oder zu beliebigen Zeitpunkten hier auf diesem Web2.0site. Auch bekömmlich als PODCAST Feed:

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Kurt Palm, einst mit seinem Sparverein „Die Unzertrennlichen“ zuständig für den einzigen Spaß in der Stadt, macht Schluss mit lustig. Diesmal geht es ums Eingemachte, eben um den Hai im System. Nicht, dass es in seinem gleichnamigen Roman gar nichts zu lachen gäbe, doch selbiges bleibt noch etwas tiefer als sonst bei Palm im Halse stecken. Zu vertraut scheinen die geschilderten Situationen, sei es aus Medienberichten, sei es aus eigenem Erleben oder Miterleben. Es scheint gewiss, dass sich im Moment der Lektüre in nicht allzu weiter Entfernung ebensolche Verstrickungen zu ganz ähnlichen Katastrophen verdichten. Mit gewohnter Meisterschaft balanciert Palm zwischen Grauen und Groteske, doch diesmal gerät das Gleichgewicht ebenso fragil wie fragwürdig.

Website Kurt Palm
Website Leykam Verlag Der Hai im System
Sendungen mit Kurt Palm bei Radio Dispositiv

 

Mit bösem Witz und leichter Hand entwirft Alexander Keppel in seinem Debütroman einen alternativen Geschichtsverlauf: Australien wurde nicht von James Cook für die britische Krone in Besitz genommen, sondern durch Moritz von Benjowsky im Auftrag des Wiener Hofes kolonialisiert. Kronprinz Rudolf starb nicht in Mayerling, sondern trat die Nachfolge seines Vaters an und führte die Monarchie als Kaiser ungehindert weiter. Die Weltkriege blieben der Menschheit erspart, ebenso manch anderes Unheil. Dennoch scheint es mit fortschreitender Erzählung immer fraglicher, ob die Chance auf ein günstigeres Los ergriffen wird. Vermehrt deuten Anzeichen darauf, dass sich Österreich, der Einschätzung von Karl Kraus folgend, seiner Rolle als Versuchsstation des Weltuntergangs auch unter den geänderten Bedingungen nicht entziehen kann.

Website Drava Der zweite Kontinent
Website DerStandard Der Luftraum – Blog von Alexander Keppel

Als höchster Berg des Landes und Träger seines größten Gletschers ist der Großglockner unbestreitbar ein Wahrzeichen ersten Ranges. Umso symbolträchtiger erschien seine Bezwingung, als 1935 nach nur fünfjähriger Bauzeit die Hochalpenstraße eröffnet wurde. Ein Prestigeprojekt, das die Lebensfähigkeit der Ersten Republik als Nachfolgerin des krachend untergegangenen Großreiches demonstrieren sollte. Den Staat konnte sie zwar nicht retten, aber dennoch erwies sich die Idee als durchaus erfolgreich: neben ihrer Bedeutung als Verkehrsweg über den Alpenhauptkamm sorgt die in spektakulären Kurven bis auf 2500m Seehöhe gewundene Straße vor allem auch als Tourismusmagnet bis heute für eine Belebung der gesamten Region. Michael Zinganel von Tracing Spaces hat sieben Künstler und Künstlerinnen eingeladen, sich Gedanken über Berg, Straße und den Rest der Welt zu machen. Ihre Werke sind entlang der mehr als 40km langen Route zu betrachten, bewundern und bedenken. Neben Michael Zinganel ist Peter Kozek im Studio zu Gast, der als Beitrag zu Serpentine gemeinsam mit Thomas Hörl und Victor Jaschke den psychedelisch-bergigen Stopptrick-Kunstfilm ‚Lichthöhe‘ gestaltete.

 

Unter dem Titel ‚Das Corona-Rätsel‘ fasste der Mediziner und Public Health Experte Martin Sprenger im Frühjahr 2020 seine bis dato gemachten Erfahrungen mit der damals erst in den Anfängen stehenden Epidemie und ihren Begleiterscheinungen zusammen. Das Buch war buchstäblich mit heißer Feder verfasst, fußte es doch auf einem in Echtzeit entstandenen Tagebuch. Nun, zwei Jahre, mehrere Lockdowns und unzählige Verordnungen später, ließ er einen zweiten Band folgen: ‚Corona – Des Rätsels Lösung?‘ ist der besonnenen Analyse gewidmet, sowohl in der Nachbetrachtung als auch in der Prognose. Wissensbasiertes Denken und Handeln sieht Martin Sprenger als seinen unverrückbaren Dreh- und Angelpunkt. Und scheut sich weiterhin nicht, seine Positionen klar und deutlich auszudrücken.

Website Martin Sprenger
Website Seifert Verlag Das Corona-Rätsel
Website Seifert Verlag Corona – Des Rätsels Lösung?

Geknackte Systeme, verschlüsselte Rechner, gestohlene Daten. Fast jede Woche ließe sich ein Cyber-Krimi mit den von Wolf Haas geflügelten Worten ‚jetzt ist schon wieder etwas passiert‘ beginnen. Wo und wann immer es brennt, eilt das Computer Emergency Response Team, kurz CERT, mit kompetenter Unterstützung zu Hilfe. Oder bemüht sich jedenfalls darum, denn Hilfe ist nicht immer möglich. So mancher Schaden kann nicht behoben werden und entfaltet im schlimmsten Fall unabsehbare Folgewirkungen. Wenn Missbrauch gestohlener Daten ins Spiel kommt, ist der Schaden kaum mehr begrenzbar. Otmar Lendl zu gängigen Todsünden und den Möglichkeiten ihrer Vermeidung.

Website Computer Emergency Response Team cert.at
Website First – Global Forum of Incident Response and Security Teams
Website Task Force Computer Security Incident Response Teams, Europa

Als ausgebildeter Mediziner, Psychiater, Psychoanalytiker und Philosoph verfügt Sama Maani wahrlich über einen breiten Hintergrund. Dennoch sieht er sich oftmals aufgrund von Aussehen und familiärer Herkunft auf islamische, insbesondere iranische Themen reduziert. Deshalb mag er einerseits eigentlich schon gar nicht mehr darüber reden. Doch was bliebe ihm andererseits als Autor und Publizist schon übrig, als die Herausforderung stets aufs Neue anzunehmen und ins Wortgefecht zu ziehen. Ein Gespräch über falsche Verknüpfungen, Probleme unterstellter Eigenschaften und sich in vorauseilendem Gehorsam selbst befeuernde Geisterdiskurse.

Blog Sama Maani
Website Drava Verlag – Sama Maani

In ihrem 50. Jahr präsentieren die Nestroy-Spiele Schwechat abermals ein selten gespieltes, weithin unbekanntes Stück. Diesmal wird im Hof von Schloss Rothmühle ‚Nur Ruhe!‘ zu sehen sein, Vorstellungen von 2. Juli bis 5. August 2022, jeweils Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag. Das 1843 entstandene Stücke schildert eine zunehmend aus den Fugen geratende Gesellschaft. Auch wenn der wachsende Druck im Vormärz teils auf anderen Ursachen beruhte, sind doch überraschend viele Aspekte heutiger Phänomene wiederzuerkennen. Im Studio zu Gast sind Regisseur Peter Gruber, die Ensemblemitglieder Ines Cihal und Rainer Doppler sowie Christine Bauer vom Nestroy Komitee Schwechat.

Website Nestroyspiele Schwechat

Mit der grundlegenden Infragestellung von Archiven und dem Aufruf zu deren Überwindung rüttelt die Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen an den Säulen der Erinnerungskultur. Das zur anschaulichen Übung in der Kunst der Aufhebung nötige Ausgangsmaterial ist reichlich vorhanden und entstammt eigener Sammlung, repektive Erzeugung. Da wäre etwa das umfangreiche Archiv des Theater- und Kunstkollektivs Fritzpunkt, entstanden in fünfzehnjähriger Auseinandersetzung mit dem 10.000 Seiten umfassenden Werk der 2007 verstorbenen Autorin Marianne Fritz. Oder das ab 2014 von der Galizischen Botschaft zusammengetragene Material zur Ukraine, über die Kämpfe auf dem Majdan, den Krieg auf der Krim und im Donbas. Von 7. bis 13. Juni 2022 war Gelegenheit, sich im paradoxen Selbstversuch an der De-Archivierung des Krieges zu probieren. Die Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen berichtet vom Hergang.

Website Aufhebekunst
APA OTS De-archiviert den Krieg!
Website Galizische Botschaft
Website Fritzpunkt
Website Marianne Fritz Projekt

Was am Tisch der Götter begann, endete im Alkoholexzess. Die Gunst der Unsterblichen birgt Gefahren, sie ist kein leichtes Los. So ereignete sich nach Oskar Werners unvergleichlichem Höhenflug sein unerbittlicher Niedergang vor aller Augen. Gerade in den letzten Lebensjahren stellte er sich wieder vermehrt der Öffentlichkeit, ließ Freuden und Schmerzen im vollen Ausmaß sichtbar werden. Denn selbst in seinen letzten, schwerst vom Alkohol gezeichneten Auftritten, blitzte immer noch für kurze Momente ein Funke auf, der als göttlich bezeichnet werden könnte. Bernhard Dechant wird ihm in seiner Auseinandersetzung auf allen Ebenen schonungslos gerecht.

Website Bernhard Dechant
Website Stefan Sterzinger
Youtube Oskar Werner – „Ich habe am Tisch der Götter gesessen“
Facebook Event Kompromisslos in den Untergang
Website Club U

Als Antwort auf weggefallene Auftrittsmöglichkeiten formierte sich im Pandemiejahr 2020 die Medienkunst- und Experimentalplattform echoræume. Ein Team von IT-Expert*innen und Medienkünstler*innen schuf auf Basis von Open Source eine Streamingplattform mit eigener Videochatinfrastruktur und interaktiven Tools als offene Alternative zu Youtube, Facebook & Co. Nun werden im Rahmen von grætzlrauschen virtuelle und reale Räume an drei wiener Plätzen miteinander gekoppelt. Die Kombination und Konfrontation der Schauplätze auf vielerlei Ebenen soll ein hybrides Metagrätzl entstehen lassen. Arnold Haberl aka noid und Ernst Reitermaier geben einen Ausblick, was wann und wo zu erwarten sein könnte.

Website grætzlrauschen
Website echoræume
Website Artificial Museum
Website noid

Das Wiener Freie Radio Orange 94.0 verpasst sich eine neue Programmstruktur: sieben Sparten sollen künftig helfen, die Sendungen und ihre Inhalte in Zukunft noch besser sicht- und hörbar zu machen. Anlass genug, ein viertägiges Fest abzuhalten, das im Radio, auf der Straße ums Radio und selbstverständlich auch im Live Studio stattfindet. Radio über Radio, in diesem Fall stand die Wissensvermittlung im Mittelpunkt. Barbara Imhof von der Sendereihe Space Special und Balduin Lendl von 5MinutenClimateChance sprachen über ihre Ansätze und Erfahrungen.

Sendereihe Space Specials
Podcast Space Specials
Website Liquifer Systems Group

Sendereihe 5MinutenClimateChance
Podcast 5MinutenClimateChance

Vor zwei Jahren erschienen die ersten Publikationen der Edition Arthof: der Dokumentarfilm ‚Arbeit statt Almosen‘ zur Lebenssituation im Literaturbetrieb und die Antologie ‚Fragmente: Die Zeit danach‘ in Kooperation mit dem ProMedia Verlag. Nun geht Marlen Schachinger einen durchaus mutigen Schritt weiter, am 16. Juni 2022 wird die eigenständige Verlagstätigkeit mit der Präsentation von ‚Wort an Wort: Berührung‘ im Rahmen des Viertelfestivals NÖ quasi offiziell eröffnet. Das Buch versammelt abermals Texte mehrerer Autor*innen, darunter Marlen Schachinger selbst, sowie ihre Tochter Sara Milena Schachinger. Im Studiogespräch erläutern die beiden Hergänge, Hintergründe und Vorhaben.

Website Marlen Schachinger Edition Arthof
Website Marlen Schachinger
Website Institut für Narrative Kunst NOE

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