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Radio Dispositiv

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Seit vielen Jahren forscht die Soziologin und Kommunikationswissenschaftlerin Astrid Mager am Institut für Technikfolgenabschätzunng (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Fragen nach den Auswirkungen neuer Technologien auf die Gesellschaft stellen sich längst in allen Lebensbereichen, entsprechend vielfältig ist das Forschungsfeld. Und überdies stark wachsend, denn die fortschreitende Digitalisierung wirft laufend neue Themen auf, die unterschiedlichste Aspekte bergen.

Einen ihrer Forschungsschwerpunkte setzt Astrid Mager derzeit auf die Automatisierung von Ämtern. Wie können verwaltungstechnische Abläufe mithilfe digitaler Technologien sinnvoll vereinfacht und beschleunigt werden, ohne dabei in eine Überwachungsgesellschaft zu schlittern? Welche Effekte und Dynamiken sind zu erwarten, wenn Algorithmen an die Stelle zwischenmenschlicher Interaktionen treten? Ist es ratsam, KI in Entscheidungsfindungen einzubinden, und wenn ja, in welcher Weise? Was ist dabei zu bedenken, wo könnte die Allgemeinheit in welcher Form profitieren, wo lauern die Gefahren?

Website Astrid Mager
Website ÖAW Astrid Mager
Website ÖAW Institut für Technikfolgenabschätzung

Bereits zum fünften Mal fand von 21. bis 30. November 2025 das Rotlichtfestival für analoge Photographie statt. Geboten wurden Ausstellungen, Workshops, Vorträge, Photo Walks und Side-Events an zahlreichen Veranstaltungsorten in (fast) ganz Wien. Ein besonderer Gast war der ukrainische Photograph Oleksandr Glyadyelov, der Führungen durch sein persönliches Werk gab und sich für Artist Talks zu Verfügung stellte.

Auch der traditionelle Wettbewerb fand wieder statt. 332 Projekte aus 43 Ländern wurden diesmal beim Open Call eingereicht, eine hochkarätig besetzte Jury kürte schließlich 20 Gewinnerinnen und Gewinner.

Dino Rekanović und Michael Laubsch ziehen live im Studio ein Resümee des heurigen Festivals und berichten von künftigen Plänen.

Website Rotlicht – Festival for Analog Photography
Facebook Rotlicht Festival
Instagram Rotlicht Festival
Website Zigutamve Photography
Website Wiener Alchemisten
Website Michael Laubsch

In den 15 Jahren ihres Bestehens hat sich die NGO epicenter.works zur weit über Österreich hinaus gehörten Stimme gemausert. In Zusammenarbeit mit internationalen Netzwerken ist man bemüht, das immer komplexer werdende Themenfeld digitaler Überwachung im Blick zu behalten, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu analysieren. Da kommt allerlei zusammen, denn welche neue Technologie der letzten Jahre hätte nicht zumindest das Potenzial, zu Überwachungszwecken missbraucht zu werden?

Wo immer es möglich scheint, wird versucht, korrigierend einzugreifen. Oder zumindest warnend. Durchaus erfolgreich, was Aufklärung und Bewusstseinsbildung betrifft. Selbst Einflussnahme auf politische Diskurse gelingt bisweilen, nicht wenige Gesetzesvorhaben konnten verhindert oder zumindest abgeschwächt werden. Auch der eine oder andere Sieg vor Gericht wurde erreicht. Dennoch sieht die Welt nicht rosig aus. Immer mehr direkte und indirekte Konsequenzen treten beim Einsatz digitaler Technologien zutage, die entsprechend viele Gefahrenquellen mit sich bringen. Drohende Kollateralschäden übersteigen oftmals den Nutzen und sind im Fall ihres Eintretens kaum zu beheben.

Sebastian Kneidinger von epicenter.works erläutert live im Studio, welche Themen das Team aktuell am meisten beschäftigen und welche Perspektiven er für künftige Entwicklungen sieht.

Website epicenter.works

Im Anfang war das Wort, wie es im Evangelium nach Johannes heißt, wenn auch zunächst nur das gesprochene. Die Schrift, und naturgemäß mit ihr das Lesen, dürfte etwa 6000 Jahre vor unserer Zeitrechnung hinzugekommen sein. Ein enorm langer Zeitraum, in dem die damit verbundenen Kulturtechniken zahllosen Veränderungen unterworfen waren. Mit Aufkommen der digitalen Gesellschaft haben Entwicklungen eingesetzt, die der Errungenschaft des Buchdrucks um nichts nachstehen, sie an Wirkmacht allem Anschein nach noch übertreffen werden.

Diese Entwicklungen zählen zum zentralen Forschungsgebiet des Literaturwissenschaftlers Günther Stocker. Wie verändert der Wechsel vom bedruckten Papier zu Bildschirm, Smart Phone und Tablet unser Leseverhalten? Wirkt sich das auf Wahrnehmung und Verständnis der Inhalte aus? Vorlesen zählt zu den ältesten Praktiken, neu ist hingegen, dass Hörbücher und andere Aufnahmen ins Spiel kommen. Auch werden die Vorlesenden immer öfter durch Maschinen ersetzt. Verändert sich dadurch beispielsweise die Rezeption literarischer Texte, und wenn ja, in welcher Weise?

Noch wurde nur wenig empirische Forschung in diesem Bereich betrieben. Günther Stocker arbeitet daran, das zu ändern. Im Studiogespräch schildert er, welche Annahmen sich dabei als Irrtümer erwiesen, welche sich erhärten ließen und welche Erkenntnisse dabei gewonnen wurden.

Website Universität Wien Books on Screen
Website Universität Wien Listening to Literature

Auch heuer findet 18. bis 21. November wieder die DeepSec im Renaissance Hotel Schönbrunn statt. Die ersten beiden Tage sind Workshops und Hands-On Trainings gewidmet, in denen aktuelle Security Themen intensiv bearbeitet werden. Am 20. und 21. folgt die DeepSec Conference mit mehr als 30 Referaten, in denen die verschiedensten Aspekte des Bereichs beleuchtet und zur Diskussion gestellt werden. Raum für Begegnungen und Austausch wird in der Hacker’s Lounge sowie im Rahmen von Side Events gegeben sein.

Schon zuvor, am 19. November, wird die DeepINTEL als Schwester-Event sich vor allem mit Security Intelligence beschäftigen. Da hier konkrete Problemstellungen möglichst offen und detailliert erörtert werden sollen, wird naturgemäß Vertrauliches zur Sprache kommen. Aus diesem Grund muss der Zugang einer gewissen Kontrolle unterliegen, nähere Informationen sind im direkten Kontakt über die Webseite zu erfahren.

Der IT-Sicherheitsexperte René Pfeiffer ist an der Organisation beider Konferenzen beteiligt. Im Studiogespräch schildert er, welche Szenarien derzeit am bedrohlichsten erscheinen und wie ihnen entgegengetreten werden kann.

Website DeepSec
Website DeepINTEL

Seit fast fünfzehn Jahren informiert Mimikama über Betrug im Internet, warnt vor Falschmeldungen und Fake News, gibt Tipps, wie man sich schützen kann. War Tom Wannenmacher anfangs noch als Einzekämpfer aktiv, hat sich mittlerweile ein Team um ihn geschart, das ihn bei Recherche, Bewertung und Kommunikation unterstützt. Das ist auch nötig, schließlich hat sich der Arbeitsaufwand seither durch die wachsende Anzahl von Vorfällen vervielfacht, Tendenz weiterhin stark steigend. Außerdem wird es angesichts der rasanten Fortschritte im Bereich der generativen KI immer schwieriger, Deep Fakes zu enttarnen. Ein Ende der Misere scheint derzeit noch nicht absehbar.

Andre Wolf ist als Stimme von Mimikama seit Anbeginn dabei. Im Gespräch gibt er Einblicke in die Arbeitsweisen, schildert Methoden zur Überprüfung von Texten, Bildern und Videos, gibt Ratschläge zur Schadensverhütung. Obwohl das Chaos von Information und Desinformation derzeit immer schlimmer wird, weiß er doch auch von hoffnungsvollen Perspektiven zu berichten.

Website Mimikama

Lucas Cejpeks jüngstes Buch lädt zu einer höchst persönlichen Wanderung durch die Zeiten, ihre Gedanken und Geschichten. Personen, Begriffe, Ereignisse, Realien, nichts, was er nicht zwanglos zu verbinden wüsste, in Relation zu setzen und in der Gegenwart zu reflektieren. Abschweifungen führen stets zu neuen Verschränkungen, wobei neben dem Erhabenen auch Banales Würdigung erfährt. Gespenster treten dabei vielgestaltig in Erscheinung, nicht nur, aber auch in Form von Geist. Berenice Abbot schaut vorbei, auch Anton Zeilinger. Die Corona-Jahre stehen gleichsam hinter allem und bilden eine Art von Referenz.

Website Sonderzahl Lucas Cejpek

2023 gründeten die Kultumanagerin Verena Maria Huber und der Kulturwissenschaftler Simon Huber Roomin Inn als gemeinnützigen Verein mit dem Ziel, ungenützte städtische Lokalitäten in Möglichkeitsräume zu verwandeln. Dabei sollen inklusive, konsumfreie Zonen für Kunst, Kultur, Bildung und gemeinschaftliche Interaktion geschaffen werden. Im Mittelpunkt steht stets das Miteinander, aus dem möglichst nachhaltig bleibende Strukturen wachsen sollen. Durch praktische Erfahrung werden bei Spiel, Spaß und Freude am Experiment, Wege zivilgesellschaftlicher Entwicklung erforscht.

Im Rahmen kleinerer Projekte an wechselnden Orten enstand schnell ein Umfeld von Partnerschaften und Kooperationen. April 2023 kam es zum ersten langfristigen Projekt: bis Juni 2024 boten die Rooming Inn Studios in der Wiedner Hauptstraße neben 5 Künstlerateliers auch Raum für Performances und Veranstaltungen aller Art.

Vor einem Jahr hat sich das Living Lab in Hirschstetten angesiedelt, ein ehemaliger Kindergarten mit großer Gartenfläche ist nun bis 2029 der zentrale Standort. Am 24. Okt. 2025 wird das erste Jahresfest begangen. Live im Studio berichten die beiden von bereits stattgefunden Aktivitäten und solchen, die noch in Planung sind

Website Rooming Inn
Instagram Rooming Inn

Trotz ihres Talents konnte Gerhild Pfister nicht verhindern, als Künstlerin von Jüngeren verdrängt zu werden. So begann sie ihren Wirkungsbereich zunehmend ins Internet zu verlegen. Statt die Aufmerksamkeit von Galerien und Förderstellen zu erregen ging es nun darum, auf Facebook Friends zu sammeln. Das erreicht man nicht mit freundlicher Zuwendung, sondern durch trickreich geführte Wortgefechte und gepfefferte Scharmützel, durch Intrigen, Zuckerbrot und Peitsche. Mit Empathie lässt sich kaum Aufmerksamkeit lukrieren, denn die Netten straft der Algoritmus. So reift Gerhild zur ebenso wortgewaltigen wie gnadenlosen Domina der Echokammer einer ansehnlichen Bubble. Für ihr materielles Auskommen sorgt das Erbe ihres Vaters. Drogen, die sie im Internet bestellt und sich per Paketdienst zustellen lässt, halten sie in Kampflaune und leidlich stabil. Das könnte noch lange so weitergehen, wäre da nicht eine Diagnose: Krebs im Endstadium.

Aus diesem Plot ließe sich allerlei Garn spinnen. Richard Schuberth lässt in seinem neuen Roman Screwball Comedy auf klassische Tragödie stoßen und keltert daraus ein satirisches Zeitbild, das gleichmaßen Herz und Hirn trifft. In einem scheint er seiner Hauptfigur zu gleichen: er weiß, wo’s wehtut und zielt mit bösem Witz exakt dorthin.

Website Richard Schuberth
Website Drava Der Paketzusteller

Seit 1. September 2025 gilt in Österreich das Informationsfreiheitsgesetz (IFG). Dass es dazu kam, verdankt sich nicht zuletzt dem Forum Informationsfreiheit (FOI), das exakt 11 Jahre und 1 Tag zuvor zuvor begann, sich vehement dafür einzusetzen. Ein Akt der Notwehr, denn Anfragen an Ämter und Behörden konnten bislang unter Hinweis auf die Amtsverschwiegenheit mühelos abgelehnt oder gleich gänzlich ignoriert werden. Auch das Einheben absurd hoher Gebühren war ein beliebtes Mittel, sich unliebsame Fragen vom Leib zu halten.

Dieser uneingeschränkten Willkür sind nun Grenzen gesetzt. Doch ist das Ziel damit erreicht, genügt das Informationsfreiheitsgesetz in seiner vorliegenden Form den Anforderungen und Bedürfnissen einer modernen, demokratisch verfassten Zivilgesellschaft? Leider nicht ganz, der Teufel steckt sowohl in Details verborgen, als auch weithin sichtbar in Grundätzlicherem: den allzu weit gefassten Schlupflöchern und Gültigkeitsbeschränkungen.

Aber immerhin, ein Anfang ist gemacht. Das allumfassende Amtsgeheimnis fiel, als letztes seiner Art innerhalb der EU, aus der österreichischen Verfassung.

Markus ‚fin‘ Hametner vom Forum Informationsfreiheit spricht über mutmaßlich gewollte und ungewollte Schwachstellen des Gesetzes, sowie erste Erfahrungen mit seinen bereits in Kraft getretenen Teilen.

Website Forum Informationsfreiheit
Website parteispenden.at
Website fragdenstaat.at
Website transparenzgesetzt.at
Website Markus ‚fin‘ Hametner

Website RIS Informationsfreiheitsgesetz (IFG)

Diese Sendung wurde mit Hilfe von Studio-Link produziert.

Im Rahmen der Musiktheatertage Wien 2025 forscht der Komponist und Regisseur Thomas Cornelius Desi diesmal am Ursprung des Masochismus.

Als Autor der 1870 erschienenen Skandalnovelle ‚Venus im Palz‘ wurde Alexander Sacher-Masoch ebenso unverhofft wie ungewollt zum namensgebenden Patron der lustvollen Unterwerfung. Tatsächlich steht sein Tabubruch nicht zuletzt auch für den Beginn wissenschaftlicher und philosophischer Betrachtungen dieser erotischen Spielart.

Im Sexualleben des Fin de Siècle sieht Thomas Desi den technologischen Fortschritt und die sozialer Entfremdung der Zeit gespiegelt und gesteht Sacher-Masochs Geschichte vom unterwerfungswilligen Mann das Zeug zum Operettenlibretto zu. Folgerichtig hat er als Schauplatz einen einschlägig vorbelasteten Ort gewählt: der Reaktor in der wiener Geblergasse ist der letzte verbliebene Rest des einst prachtvollen Vorstadt-Etablissements Gschwandner, woselbst Johann Strauss der Jüngere mitunter den Fiedelbogen schwang.

Live im Studio geben Thomas Cornelius Desi sowie Markus Rupprecht und Laurenz Steixner als Gestalter von Raum und Ausstellung einen Ausblick auf die Produktion, die von 25. bis 27. September in der Geblergasse 36/40, 1170 Wien zu erleben sein wird.

Website MTTW Venus im Pelz

WASTEland – Das theatercombinat auf der Brache

Montag, 15. September 2025 10:00

Die Regisseurin, Performerin und Chroreographin Claudia Bosse arbeitet mit ihrem theatercombinat stets gern an unkonventionellen, in ihrem Fortbestand bedrohten Orten, die nicht nur Schauplatz, sondern integraler Teil der Forschung und Auseinandersetzung sind. Diesmal fiel die Wahl auf eine innerstädtische Brachfläche, die beim Bau des wiener Sonnwendviertels irrtümlich entstanden war und deren Tage in scheinbarer Naturbelassenheit gezählt sind.

In dieser stadtplanerischen Lücke hinter dem Hauptbahnhof wird ab 24. September WASTEland zu erleben sein. Eine choreographische Performance im Rahmen der Serie haunted landscape/s, die auf gefährdete Landschaften im Zeitalter menschgemachter Erdgestaltung und Verunstaltung zielt. Die Arbeit auf der Brache begann bereits im März 2025, in mehreren Etappen fanden WASTELAND dream/s statt, nun geht die Produktion in ihre Endrunde.

Im Studio sind Claudia Bosse, die Performerinnen Su Huber und Lucia Mauri sowie der Soundartist Günther Auer zu Gast.

Website theatercombinat
Website theatercombinat WASTEland
Website theatercombinat WASTEland dream/s

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