Home Home
Sendereihe Radio Dispositiv Logo

Radio Dispositiv

die Sendung im Programmfenster

Live zu hören auf ORANGE 94.0 in Wien, FRO in Linz, FREIRAD in Innsbruck, PROTON in Dornbirn, Radio B138 in Kirchdorf oder zu beliebigen Zeitpunkten hier auf diesem Web2.0site. Auch bekömmlich als PODCAST Feed:

Sendereihe im Archiv | Podcast abonnieren

Frieden ist mehr als Abwesenheit von Krieg, wie Rosa Luxemburg einst feststellte. Aber worin besteht, oder angesichts der gegenwärtigen Situation besser gesagt: bestünde dieses Mehr? Wie ließe es sich erreichen und gegebenenfalls dauerhaft sichern? Eine Welt ohne Konflikte ist nicht denkbar, deren gewaltfreie Beilegung hingegen schon. Voraussetzung wäre ein tiefgreifendes Umdenken und Durchbrechen eingefahrener Muster in allen Lebensbereichen, im Öffentlichen, Politischen wie auch im Privaten.

Die Philosophin Margarete Maurer und die Psychologin und Entwicklungssoziologin Brigitte Holzner erörtern im Studiogespräch, wo die Fehler im System zu finden sind und wie ihnen zu begegnen wäre.

Erratum: bei Minute 11:05 wird der Beginn von Rosa Luxemburgs Arbeit in Deutschland irrtümlich mit 1889 angegeben, richtig ist 1898.

Sexualisierte Gewalt in bewaffneten Konflikten | Teil 1 Montag 08.04.2024 – nachzuhören unter https://cba.media/658531
Sexualisierte Gewalt in bewaffneten Konflikten | Teil 2 Montag 10.06.2024 – nachzuhören unter https://cba.media/666474

Eine neue Zeitschrift in die Welt zu setzen ist an sich schon ein Wagnis. Umso mehr, wenn sie ausschließlich im Print erscheint und dabei auf spektakuläre Aufmachung und alle Sensationslust verzichtet, um stattdessen auf differenzierte Betrachtungen, tiefgehende Analysen und fundierte Meinungen zu setzen. Die Politikwissenschaftlerin Monika Mokre und der Filmexperte Kurt Hofmann haben sich dieser Herausforderung gestellt.

Im Sommer 2023 erschien die Nullnummer von Brot & Spiele unter dem programmatischen Titel ‚Scheitern und: besser scheitern‘, im Dezember selben Jahres folgte die erste Ausgabe. Unter den Autorinnen und Autoren finden sich prominente Namen wie der Kriminologe Arno Pilgram, die Chefredakteurin der deutschen Taz, Ulrike Winkelmann oder der Soziologe und Psychoanalytiker Helmut Dahmer neben vorerst noch weniger bekannten. Der intellektuelle Anspruch ist unverhohlen, ebenso die linksgerichtete politische Haltung. Doch anstelle von Meinungsmache ist Meinungsbildung angestrebt: geboten werden Diskursbeiträge zur Unterstützung eigenen Denkens.

Im Studiogespräch schildern Monika Mokre und Kurt Hofmann wie das Projekt entstand und sich seither entwickelt.

Website Brot & Spiele
Website Startnext Brot & Spiele
Website ÖAW Monika Mokre

Der Abstand zur eigenen Hand ist der minimalistischste und zugleich offenste Text, den Volkmar Mühleis bislang im Passagen Verlag erscheinen ließ. Anders als etwa in seinen Tagebüchern enthält sich der Autor hier jeglichen Kommentars. Dafür lädt er ein, ihm in den Text zu folgen, wie in einen geheimnisvollen Wald. Kaleidoskopartig hingestreute Splitter säumen den Pfad, verbinden sich bisweilen zu schemenhaft angedeuteten Skizzen. Andere scheinen für sich zu liegen, kleinste Fragmente, oft nur einzelne Worte, selten ein Absatz. Die Reduktion schafft Leerstellen, Licht und Luft für freies Gedankenspiel. Wer die Einladung annimmt und da oder dort ein wenig verweilt, kann erleben, wie die Beobachtung verändert, eingreift, Neues schafft. Niemand liest diesen Text zweimal, er gerät unweigerlich in Bewegung, denn schon wenige Worte lassen sich bereits auf vielfältige Weise verstehen. Klares Erkennen bleibt stets nur vorübergehend, in der Gunst eines unwiederbringlichen Augenblick möglich.

Website Volkmar Mühleis
Website Passagen Verlag Volkmar Mühleis
Website Passagen Verlag Der Abstand zur eigenen Hand

Mit Franz Franz & den Melody Boys machten Wolfgang Vincenz Wizlsperger und Stefan Sterzinger ab Mitte der 1980er Furore. Unter anderem revolutionierten sie den Rock´n Roll, indem sie ihm mit Akkordeon, Fagott, Helikon und Schrottschlagzeug zu Leibe rückten. Mitte der 1990er trennten sich ihre Wege. Der eine wurde Mitbegründer des legendären, nach wie vor aktiven Kollegiums Kalksburg und pflegte auch sonst sein Faible für’s schräg Wienerisch-Experimentelle quer durch die Sparten. Der andere begann sich vermehrt der Bühnenmusik zu widmen und mit seinem Akkordeon in wechselnden Formationen durch diverse Musik- und Theaterwelten zu vazieren.

Zu (the) Golden Ladies gereift, trafen sie einander Dezember 2024 auf der Bühne des Spitzers im Odeon wieder. Die Begegnung war als einmaliges Ereignis geplant, wie es hieß. Aber ganz dürften die Herren an dem ergebnisoffen geführten Abend wohl nicht fertig geworden sein, bevor die Schachuhr zum Ende der Partie schlug. Weshalb nun einige Termine mit (the) Golden Ladies: „Im Spitzer-Variationen“ ins Haus stehen.

Im Studiogespräch deuten Stefan Sterzinger und W.V.Wizlsperger an, was an den Abenden im Spitzer eventuell vielleicht doch zu erleben sein könnte.

Website Stefan Sterzinger
Website Wolfgang Vincenz Wizlsperger
Website Im Spitzer

Was kann KI…? Stefan Woltran im Studiogespräch

Montag, 13. Jänner 2025 10:00

Wer von künstlicher Intelligenz spricht, denkt dabei meist an generative KI, die auf Wunsch Texte, Bilder, Videos und andere Inhalte hervorbringt. Anders gesagt an jenen Bereich, der im Internet zur allgemeinen Verfügung steht und laufend für spektakuläre Ergebnisse wie auch heiße Diskussionen sorgt. Doch wo ist KI sonst noch am Werk? Die Antwort scheint auf der Hand zu liegen: nahezu überall. Und wenn nicht jetzt schon, so doch sehr bald. Dieses Lebensgefühl lässt sich einerseits als Hoffnung begreifen, macht aber gleichzeitig auch Angst. Befinden wir uns auf dem Weg zu jenem Punkt, an dem die Maschine uns Menschen endgültig übertrifft? Oder ist die vielzitierte Technologische Singularität bloß eine der Science Fiction entsprungene Mystifikation?

Stefan Woltran ist Professor für Grundlagen der künstlichen Intelligenz an der TU Wien und leitet die Forschungsgruppe Datenbanken und KI. Darüber hinaus ist er auch in der Digital Humanism Initiative aktiv, die sich dafür einsetzt, dass die technologische Entwicklung auf menschliche Interessen ausgerichtet verläuft. Im Studiogespräch erläutert er den Stand der Dinge und ihre Perspektiven.

Website TU Wien Center for Artificial Intelligence and Machine Learning
Website TU Wien Database and Artificial Intelligence Group
Website TU Wien The Digital Humanism Initiative
Website TU Wien Stefan Woltran

Franz Hautzingers Auftritte gleichen akustischen Entdeckungsreisen. Ob unpluged oder mikrophoniert und elektronisch überarbeitet, seine Sounds sind sensible Erkundungen microtonaler Welten unter Einbeziehung so ziemlich aller Klänge und Geräusche, die man Trompeten entlocken kann. Das ist sein Material. Das Spielfeld bestimmen die Gegebenheiten des jeweiligen Raumes. Spielform ist die Improvisation, allein, zu zweit oder in größeren Formationen. In den vergangenen 30 Jahren hat er so manches ausprobiert, einiges verworfen, anderes weiterentwickelt. Ein neugierig Suchender ist er dabei stets geblieben.

Im Studiogespräch erläutert Franz Hautzinger wie es kam, dass es wurde, was es ist und vielleicht noch werden mag.

Website Franz Hautzinger
Youtube Franz Hautzinger

Im vergangenen Herbst wechselte der vormalige Finanzminister Magnus Brunner nach Brüssel, wo er seinen neuen Job als EU-Kommissar für Inneres und Migration antrat. Seine künftigen Aufgabenbereiche bergen eine Menge Konfliktpotenzial. Auch Schwierigkeiten aufgrund überschneidender Kompetenzen mehrerer Ressorts sind zu erwarten. Chat-Kontrolle ist nur eines der heiß umstrittenen Themenfelder, Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Polizeiarbeit ein weiteres.

Erich Möchel schildert im Signal-Call, welche Problemstellungen absehbar auf den frisch gebackenen Herrn Kommissar zukommen.

Website Erich Möchel
Website FM4 Beiträge von Erich Möchel 1999-2022

Ondřej Macek ist Cembalist und Dirigent, sein Herz schlägt für Barockmusik, genauer gesagt für selten bis gar nicht gespielte Barockmusik. In halb Europa durchforstet er Archive auf der Suche nach neuen alten Noten. Unter adnerem sucht er nach Opern, die seit Jahrhunderten, fallweise sogar noch nie nicht aufgeführt wurden, um sie mit seinem Ensemble ‚Hofmusici‘ im besonderen Rahmen des original erhaltenen Barocktheaters im Schloss von Český Krumlov auf die Bühne zu bringen.

Alexander Stipsits ist Theaterkind und in vielen Metiers daheim. Vor einigen Jahren begann er, die Aufführungen der Hofmusici im Schlosstheater zu filmen. Dabei erwachte eine Faszination und Leidenschaft, die ihn schnell zu Ondřej Maceks Verbündetem werden ließ.

Während der Lockdowns der Covid-Jahre durften keine Konzerte stattfinden, die beiden waren zu weitgehender Untätigkeit verdammt. Aber sie hatten Zeit. Zeit, sich Gedanken zu machen über ein Theater, das auch unter solchen Bedingungen noch möglich wäre. Nahe lagen Aufführungen im Freien, die erlaubt gewesen wären. So kamen sie auf ein vazierendes Wandertheater, für das es auch in der Barockzeit historische Vorbilder gab – die Idee des Teatro mobile di San Christoforo begann zu gedeihen und Gestalt zu gewinnen.

Im Studiogespräch schildern sie, welche Bedeutung dieser Rückgriff auf historische Formen in unserer Gegenwart hat und wie es um das Projekt des mobilen Theaters augenblicklich steht.

Website Cultura Profonda
Website Hofmusici

Die von Tamara Wilhelm kuratierte Ausstellung Supermöbel verdankt sich einer Symbiose zwischen IMA Institut für Medienarchäologie und supertisch. IMA brachte Kontakte und Konzepte ein, supertisch die Expertise bei Design und Fertigung besonderer Einrichtungsgegenstände. Das Ergebnis ist noch bis 19. Dezember am und beim St. Pöltener Domplatz zu erleben.

Chris Janka erweitert mit seinem Chaos-Orgelluster das Prinzip des Lusters, der über seine Funktion als Beleuchtungskörper hinaus stets auch zum Kunstobjekt taugte, um die klangliche Dimension. Klaus Filip wiederum bringt mit seinen Dancing Chairs banale Alltagsgegenstände mittels 4-Kanal Komposition zum Tanzen. Ulla Rauters Parlavent hingegen beobachtet das von ihm selbst verborgene Geschehen auf der Straße, setzt es in Sprache um und flüstert es, bereichert um poetisch-fiktive Fehler, in den Raum.

Tamara Wilhelm vom IMA, die Klangkünstler Chris Janka und Klaus Filip, sowie Christian Krumböck von supertisch sprechen live im Studio über ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit dem klingenden Interieur.

Website IMA Institut für Medienarchäologie
Website IMA Supermöbel
Website IMA Tamara Wilhelm
Website Chris Janka
Website Klaus Filip
Website Ulla Rauter
Website supertisch

Die Liste der Attribute, die mit George Gordon Noel, 6th Baron Byron verbunden werden, ist lang und widersprüchlich. Schon zu Lebzeiten rankten sich unzählige Legenden um ihn, für deren Entstehung er nicht selten selber sorgte. Seine völlig neue Art zu denken und zu dichten, aber mehr noch seine provokative und in jeder Hinsicht schillernde Persönlichkeit ließ ihn zum ersten Popstar werden. Zwangsläufig polarisierte er aber auch entsprechend und wurde zum Ziel heftigster Anfeindungen. Auch das durchaus nicht ohne sein Zutun. Als er 1824 mit nur 36 Jahren starb, war er in ganz Europa gefeiert und verfemt. Einig war man sich nur in Einem: die Welt war eine andere geworden, und seine Lordschaft hatte ihren Anteil daran.

In Richard Schuberths Büchern schaute Lord Byron schon verschiedentlich vorbei, einmal sogar in titelgebender Funktion. Nun hat er ihm ein ganzes Buch gewidmet. Zwölf Essays betrachten ihn und seine vielfachen Bedeutungen von allen Seiten, mal in Nahaufnahme, mal im Weitwinkel, in Annäherung und Abgrenzung. Nicht anders als vor 100 Jahren haben alle Resultate unweigerlich nicht enden wollende Fragestellungen zu Folge.

Website Richard Schuberth
Website Wallstein Verlag Lord Byron, der erste Anti-Byronist

Trockenes Feld – Kurt Palm im Studiogespräch

Montag, 25. November 2024 10:00

In seinem jüngsten Buch begibt Kurt Palm sich auf die Suche nach den Spuren seiner Familie. Und er wird fündig, in der Vergangenheit, in der Gegenwart und letztlich in sich selbst. Erfinden musste er diesmal nichts, der Text beruht allein auf Recherche und Reflexion der Realität in den Kriegswirren gebeutelter Menschenleben. Manches wird dem Spurensucher klarer, nicht zuletzt auch an seiner eigenen Identität, anderes bleibt im Dunkel. Das Buch berührt fern jeder Rührseligkeit, lässt nicht selten erschaudern und unterhält dennoch mit klugem Witz und Ironie. Kurz gesagt: es nimmt gefangen.

Website Kurt Palm
Website Leykam Verlag Trockenes Feld

Leonhard Leeb ist Komponist, Dirigent, Publizist und Lehrer, vor allem aber Trompeter mit Leib und Seele. Zahllose Tonträger hat er über die Jahre bespielt, Konzertauftritte in aller Welt absolviert und sich dabei stets seine Neugier bewahrt. Er ein Suchender geblieben, dem seine Erfahrung als Ausgangspunkt beim Aufspüren neuer Ansätze dient. Dem entsprechend möchte er sich auch auf kein musikalisches Genre festlegen lassen.

Sein Wissen gibt er gerne weiter. Am Institut für Kulturelles Management (IKM) der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW) unterrichtet er Kulturbetriebslehre – verkürzt gesagt die Kunst, mit Musik den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Im Studiogespräch schildert er, wie alles kam, wie es wurde und wie es noch werden könnte.

Website Leonhard Leeb

Home Home