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Radio Dispositiv

die Sendung im Programmfenster

Live zu hören auf ORANGE 94.0 in Wien, FRO in Linz, FREIRAD in Innsbruck, PROTON in Dornbirn, Radio B138 in Kirchdorf oder zu beliebigen Zeitpunkten hier auf diesem Web2.0site. Auch bekömmlich als PODCAST Feed:

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Thomas Cornelius Desi und Peter Koger lieben es vielschichtig. In den ersten beiden Teilen ihrer Kollapsologie (Kunstschnee 2022 und Feuers Wende 2023) wurden zwar unterschiedliche Erlebnishorizonte und Eingriffsmöglichkeiten vor Ort und im virtuellen Raum geboten, sowohl verbunden als auch getrennt durch Gleichzeitigkeiten, dennoch nahmen alle am selben Geschehen teil. Diesmal scheinen die Welten der Wahrnehmungen stärker auseinander zu driften, das suggeriert jedenfalls die geteilte Benennung: zwei Opern in einer.

Das Atmen der Ozeane ist im Reaktor in der Wiener Geblergasse zu erleben, wo Thomas Cornelius Desi sein Publikum metaphorisch unter Wasser entführt, um sich dem Element Luft zu widmen. Peter Kogers Atlantis hingegen findet als opera@home im Internet statt und versteht sich als symbiotisches Gegenstück zur gleichzeitig stattfindenden Live-Oper im Reaktor. Zur Interaktion ist man da wie dort aufgerufen, die aktive Mitwirkung der Besucher•innen ist ein maßgeblicher Teil der Komposition.

Aufführungen am 20., 21. und 22. September im Rahmen der Musiktheatertage Wien. Im Studiogespräch erklären Peter Koger und Thomas Cornelius Desi, was zu erwarten steht.

Website Musiktheatertage Wien

Website MTTW Kollapsologie III – Das Atmen der Ozeane
Website MTTW Kollapsologie III – Atlantis

Website MTTW Kollapsologie I – Kunstschnee
Website MTTW Kollapsologie II – Feuers Wende

Fünf Ärzte und zwei Leidenschaften: die Liebe zum Jazz und der Wunsch, Menschen in Not zu helfen führte sie zusammen. Was lag näher, als beides miteinander zu vebinden, so wurde Jazzmed 4 Life ins Leben gerufen. Seit bald 25 Jahren werden konsequenterweise ausschließlich Benefizkonzerte zugunsten gemeinnütziger Organisationen und Projekte, wie Ärzte ohne Grenzen, der Kinderkrebshilfe oder dem neunerhaus gespielt. Meist sind illustre Gäste mit von der Partie, so hat beispielsweise Otto Lechner seine tätige Mithilfe für drei Auftritte im kommenden Herbst zugesagt.

Thomas Pfleger, Mitbegründer von Jazzmed 4 Life, schildert live im Studio, wie es wurde, ist und sein wird.

Website JAZZMED 4 Life

Riders Collective formierte sich als Initiative von Fahrradbot*innen. Mit Unterstützung des ÖGB gelang es, ein Netzwerk zu knüpfen, das Beratung, Serviceleistungen und Unterstützungen vielerlei Art bietet. Schließlich möchte man die prekären Lebensverhältnisse der Rider nicht nur sichtbar machen, sondern diese auch nach Möglichkeit verbessern.

Eine wichtige Rolle spielt dabei, die Rider und ihre Kundschaft in einen Austausch zu bringen, der sich nicht bloß auf den Besuch der Websites von Liefer-Plattformen und flüchtige Begegnungen bei der Warenübergabe beschränkt. Mit diesem Anspruch begibt sich Riders Collective auf WienWoche und gestaltet Samstag 14. bis Freitag 20.09.2024 zahlreiche Workshops, Performances und andere Events, die das Publikum einbeziehen und die Lebensumstände der Rider begreifbar machen wollen. Letzteres durchaus auch im Wortsinn.

Fabio Hofer und Robert Walasinski geben Einblicke in den Alltag der Rider und Ausblicke auf die geplanten Ereignisse.

Website WienWoche We wish you a safe ride
Website ÖGB Riders Collective
Website Riders Collective
Instagram Riders Collective
Facebook Riders Collective
Instagram state of matter

Philosophie mit künstlerischen Mitteln nicht nur zu verbinden, sondern affektiv zu betreiben, hat eine lange, bis in die Antike zurückreichende Geschichte. In dieser Tradition sehen sich auch Susanne Valerie Granzer und Arno Böhler, wenn sie sinnliches Denken auf offener Bühne praktizieren. Ihr Anspruch, Herz und Hirn in einen Ausgleich zu bringen, sie Hand in Hand arbeiten zu lassen, ist nicht neu. Er findet sich letztlich in fast allen Kulturen. Zwar wurde er über die Zeiten oftmals aus dem Blick verloren, doch stets aufs Neue wiederentdeckt.

Was das in unserem Hier und Jetzt bedeutet, erörtern Susanne Granzer und Arno Böhler live im Studiogespräch.

Website Susanne Granzer
Website Arno Böhler
Website Researchgate The Heart Project

Ab kommendem September setzt Irene Suchy ihre erfolgreiche Konzertreihe ‚CLOSE UP: Musik nah und neu‘ im Wiener MuTh fort. Die Veranstaltungen sind unterschiedlichen Themen gewidmet und tragen Titel wie ‚Klima.Krise.Klingt‘, ‚1000 und eine Wahrheit‘, ‚Singende Zahnbürsten‘, klingende Zippverschlüsse‘ oder schlicht ‚Humorforschung‘. Wie schon im vergangenen Jahr wird auch diesmal sowohl abends als auch vormittags gespielt, schließlich möchte man insbesondere junge Menschen erreichen.

Zwei der Konzerte werden vom Ensemble Zykan+ bestritten, dessen musikalischer Leiter Michael Mautner gemeinsam mit Irene Suchy live im Studio einen Ausblick gibt, was in der kommenden Saison zu erleben sein wird.

Website REIHE Zykan+
Website MuTh Close Up 24/25
Website Das MuTh
Website Reihe Zykan+ Woher, schwarzer Tross… Karmella Tsepkolenko / Serhij Zhadan
Website Mäzenatentum
Website Irene Suchy
Website Michael Mautner

Markus Kupferblum ist, wenn schon nicht überall, so doch vielerorts daheim. Seine Ausbildungen und Inspirationen als Schauspieler und Regisseur holte er sich dem­ent­spre­chend in der halben Welt, beschäftigte sich intensiv mit zahlreichen Theaterformen aus verschiedenen Kulturräumen und Epochen, teils mit, teils ohne Masken, gesprochen, gesungen oder stumm. All diese Ansätze und Ideen fließen in seinen Inszenierungen zusammen, sind aber auch Grundlage seiner Lehrtätigkeiten an zahlreichen Universitäten in (fast) ganz Europa und den USA.

Den unverrückbaren Mittelpunkt seines Theaters bildet die Sinnlichkeit. Was er damit meint, hat er in einem Leitfaden für die Kunst des Schauspiels dargelegt, der im Verlag Der Apfel erschienen ist. Am Beispiel des Auftrittsmonologes der Helena in Shakespeares Sommernachtstraum demonstriert er darin, wie man sich einer Figur nähert, sie analysiert, zu verstehen lernt und mit Leben füllt. Eine in vielerlei Hinsicht gewinnbringende Lektüre, bei weitem nicht nur für Theaterschaffende.

Website Markus Kupferblum
Website Verlag Der Apfel Die Schönheit der Helena
Sendung mit Markus Kupferblum vom 16. Oktober 2023 Eine österreichische Geschichte

Dieses Jahr wählte man in Schwechat ausnahmsweise einen von Nestroys Klassikern. Das Mädel aus der Vorstadt zählte schon zu Lebzeiten zu seinen größten Erfolgen und findet sich bis heute auf den Spielplänen. Durchaus zu Recht, denn erstens erscheint sein legendärer Wortwitz hier in voller Pracht und Herrlichkeit, zweitens hat der Text in vieler Hinsicht seine Aktualität bewahrt. Leider möchte man sagen, geht es doch um Ausgrenzung, Vorverurteilung und skrupellosen Betrug. Wie stets bei Nestroy sind es die Schattenseiten und Schwachstellen gesellschaftlichen Treibens, die der Autor aufs Korn nimmt. Wenn sich auch manche Erscheinungsform geändert hat, die dahinterstehenden Mechanismen und Strukturen sind längst nicht überwunden.

Im Studio sind Intendant und Regisseur Christian Graf sowie Masengu Kanyinda, Grazia Patricia und Clemens Matzka vom Ensemble zu Gast.

Hauptberuflich ist Simon Konttas Seelsorger, nebenberuflich auch. Machte er schon als Pädagoge intensive Erfahrungen in Sachen menschlicher Psyche, so gewannen diese mit dem Wechsel in die Gefangenenseelsorge enorm an Tiefe, wie auch Breite. Dem entsprechend dürfte ihm über die Jahre nur recht wenig Menschliches fremd geblieben sein. Dass er als Autor weiß, wovon er schreibt, ist seinen Texten anzumerken. Mit scharfem Blick und zugleich fast zärtlicher Behutsamkeit widmet er sich den kleinen, wie auch den großen Tragödien des Lebens. Sei es, dass sie sich im Rahmen der Alltäglichkeit ereignen oder diesen sprengen. Denn auch extreme Situationen wurzeln oftmals in der scheinbaren Normalität des Altgewohnten.

Zuletzt hat er vier Kurzgeschichten vorgelegt, die in der Edition Kärnöl des Verlages Hans D. Smoliner als Buch mit beigelegter Audio CD erschienen sind. Fernab jeglicher Betroffenheitsprosa und ohne seine Hauptfiguren je zu verraten, schildert er ihr Scheitern mit einem Witz, der aus Verstehen und Verständnis wächst. Doch Gnade wird ihnen schlussendlich trotzdem nicht zuteil.

Website Grazer Autorinnen Autorenversammlung Simon Konttas
Website Literaturhaus Wien Simon Konttas
Website Verlag Hans D. Smoliner Simon Konttas
Website Verlag Sisyphus Simon Konttas

Die Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen stellt sich dem Widerspruch

Seit fast drei Jahren arbeitet die Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen daran, das Archiv des Kunstkollektivs Fritzpunkt nach allen Regeln der Kunst verschwinden zu lassen. September 2023 war die Lücke endlich komplett. Seither ist das Archiv in 271 Einzelteilen fragmentiert über Europa verstreut und kann somit als physisch aufgelöst gelten. Wenn auch nicht restlos.

Das non minus ultra ist damit längst nicht erreicht, liegt womöglich ferner denn je. Denn die Inhalte existieren unbeeindruckt weiter, sind sie doch längst in andere Archive eingesickert und in den Erinnerungen zahlreicher Betrachter*innen festgehalten. Von Meta-Spuren in Mailings, Plakaten oder Berichten ganz zu schweigen. Auch Radiosendungen wie diese wirken unbestreitbar kontraproduktiv. Zu allem Überfluss erwarten Fördergeber, die Verwendung ihrer Mittel dokumentiert zu sehen. Könnte dieser Zuwachs an Archivalien womöglich dazu führen, dass die Quantität des ursprünglichen Archivs am Ende übertroffen wird? So es denn ein Ende geben sollte.

Zwei namenlose Mitarbeiter der Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen berichten vom Leben in paradoxen Teufelskreisen.

Website Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen
Website Aufhebekunst
Website Fritzpunkt
Website Marianne Fritz Projekt

Seit fast genau drei Jahren verfolgt die Europäische Zentralbank das Ziel, ein digitales Zahlungsmittel schaffen. Schnell soll es sein, selbstverständlich bequem, sowohl technisch als auch gesetzlich abgesichert und das Bargeld keinesfalls ersetzen, sondern ihm zur Seite stehen.

Nicht überall stößt dieses Vorhaben auf ungeteilte Begeisterung. Welche Vorteile wird der digitale Euro bieten, die nicht bereits durch vorhandene Services abgedeckt sind? Will man in Konkurrenz mit den Geschäftsbanken treten, und falls ja, wie verträgt sich das mit den Aufgaben einer Zentralbank? Wird damit nicht, allen Beteuerungen zum Trotz, ein Schritt in Richtung eines lückenlos überwachten Geldverkehrs gesetzt?

Misstrauen in das klassische Bankensystems war wohl das wesentlichste Motiv, als vor 15 Jahren die ersten Bitcoins geschürft wurden. Unzählige weitere Kryptowährungen sollten folgen. Manche davon kurzlebig, andere konnten sich etablieren, laufend drängen neue nach. Worin soll der digitale Euro ihnen gleichen, worin sich unterscheiden? Kann er den volatilen Kryptowährungen gegenüber durch Stabilität überzeugen?

Beat Weber, Experte der Österreichischen Nationalbank für Krypto-Assets und digitales Geld, gibt live im Studio Aus- und Einblicke.

Website Österreichische Nationalbank Digitaler Euro
Website Europäische Zentralbank Digitaler Euro
Website Bezahl-App der Schweiz Twint

Krieg und Gewalt sind untrennbar miteinander verbunden. Eine besonders grausame und abscheuliche Form stellt die sexualisierte Gewalt dar. Sei es gegen gefangene Kämpferinnen und Kämpfer gerichtet, oder gegen Zivilpersonen. Letzteres dürfte der häufigere Fall sein. Der Bogen reicht vom persönlichen Vergehen einzelner Soldaten bis zum strategischen Einsatz als Teil der Kampfhandlungen. Haben die zahlreichen Versuche, sie mittels Kriegsrecht und Konventionen einzudämmen, gar keine Wirkung gezeigt? Oder gibt es doch Hoffnung, ihr eines Tages einen Riegel vorzuschieben? Und vor allem – wie lässt sich den Opfern helfen?

In Fortsetzung der Sendung vom 8. Aptil 2024 diskutieren live im Studio die Psychologin und Entwicklungssoziologin Brigitte Holzner, der Referent des Österreichischen Bundesheeres für einsatzrelevante Human Security, Major Matthias Hirsch, sowie die Philosophin Margarete Maurer.

Teil 1 nachzuhören unter https://cba.media/658531

Grenzen spielen für den Komponisten und Pianisten Oskar Aichinger durchaus ein Rolle. Zunächst wären da die Grenzen des höflichen Umgangs, an deren Einhaltung ihm stets gelegen ist. Für jene des guten Geschmacks mag Ähnliches gelten. Ganz anders verhält es sich mit den Grenzen musikalischer Genres. Denen fühlt er sich absolut nicht verpflichtet, sondern lässt sie oft und gerne hinter sich. Allerdings stets mit Bedacht, fast möchte man sagen Zärtlichkeit. Stürmisches Aufbegehren, Krawall oder gar gewaltvolle Zertrümmerung sind nicht sein Metier. Den Beziehungsvollen hat ihn Irene Suchy einst in einem Zeit-Ton Portrait zu Recht genannt.

Auch literarisch hat er sein Wirkungsfeld behutsam Schritt für Schritt erweitert. Nachdem er seine Reiselust im ersten Buch geographisch noch in Wiener Grenzen hielt, wagte er im Folgeband schon fast, die Stadt zu verlassen. Nun hat er im dritten Teil beherzt den Zug bestiegen und sich ans Fenster gesetzt. Für ihn vor allem auch eine Gelegenheit, von der Umgebung inspiriert seinen Gedanken grenzüberschreitend freies Spiel zu lassen.

Website Oskar Aichinger
Website Picus Verlag Oskar Aichinger

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